Philosophie des Reitens

Eine tragfähige Beziehung sowie positive Erlebnisse sind die Basis einer jeden Existenz; wir brauchen sie, um unsere Identität, uns selbst zu finden, sie geben uns Mut für weitere Schritte in die Zukunft und vermitteln uns das Gefühl sinnvoll zu leben.

 

(W. Nickolai/ S. Quensel, H. Rieder: Sport in der sozialpädagogischen Arbeit mit Randgruppen. Freiburg 1982)

 

 

 

Reitunterricht besteht zu einem großen Teil aus der Vermittlung der Technik einer Sportart.

 

Reiten ist aber mehr als Technik, da zwei von ihrer Art sehr unterschiedliche Lebewesen aufeinandertreffen, die in der Bewegung harmonieren und in der Sache  kooperieren sollen.

 

Die Anziehungskraft, die Pferden bei weitem nicht nur auf kleine Mädchen ausüben, ist nicht ausreichend zu begründen mit dem Wunsch, eine hochkomplexe und anspruchsvolle, mit jedem neuen Pferd variierende Technik zu erlernen.

 

Ich kann sie nur erklären mit der Möglichkeit, fernab von den Problemen des Alltags in einer eigenen Stall-Lebenswelt, einem absolut faszinierenden Lebewesen zu begegnen. 

Einerseits unermesslich stark und schnell, verschafftt es uns durch die  Möglickeit es zu reiten das Gefühl von völliger Freiheit und Selbstvertrauen.

Andererseits ist das Pferd aber durch den zivilisationsbedingten Verlust seines natürlichen Lebensraumes  abhängig von unserer Fürsorge und Pflege, ohne die es in all seiner Stärke nicht lebensfähig wäre.

 

Ich sehe meine Aufgabe zum einen in der Vermittlung reiterlicher Kompetenzen, die  auch Wissen über den Freizeitpartner Pferd, sein arttypisches Verhalten und seine Bedürfnisse beinhalten.

Zum anderen  hoffe ich, daß es mir gelingt allen Reiterinnen und Reitern die positiven Erlebnsisse in Kontakt mit unseren Pferden zu ermöglichen, die sie als Ausgleich zu ihren alltäglichen Belastungen suchen.

 

 

 

 

So unterschiedlich wie die Menschen, die zu uns kommen, sind dabei ihre Möglichkeiten und Wünsche. 

Hier werde ich tätig als Vermittler zwischen Wunsch und Wirklichkeit und manchmal fällt mir die schöne Aufgabe zu, Träume entstehen zu lassen.

 

 

gegenseitiges Vertrauen.
gegenseitiges Vertrauen.

Ich betrachte mich dabei als Wächter über die Unversehrtheit von Ross und Reiter.

 

In einer Sportart, die ohne Zweifel durch die Kräfte der beteiligten Tiere ein hohes Gefahrenpotential aufweist, sehe ich für mich zuallererst die Verpflichtung verantwortungsbewusst mit diesen Gefahren für unser höchstes Gut, die Gesundheit, 

umzugehen.

Genauso ist es aber auch das Wohl der Tiere, das mir am Herzen liegt, ihr Schutz vor unangemessener Behandlung oder Überforderung sind Aspekte, die ich beim Reitunterricht niemals aus dem Blick verlieren darf.

 

 

 

 

 

 

 

Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt dann stehen jedem Interessierten alle Möglichkeiten der Reiterei bei uns offen.

Dressurmäßige Arbeit, Geländeritte, Gymnastiksprünge, Reiterspiele, Voltigieren, Musikreiten, Sitzübungen, Bodenarbeit und vieles mehr betrachte ich als Elemente einer möglichst umfassenden und vielseitigen reiterlichen Ausbildung.

Inhalte und Anforderungen werden dabei auf Möglichkeiten und Wünsche der einzelnen Reiter abgestimmt.

 

 

 

 

 

Vor allem aber das Zusammensein mit den Pferden, das Pflegen und die Beteiligung an ihrer Versorgung in einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, runden das Erleben des Reitens für Kinder und Erwachsene ab.

 

 

 

 

 

So können tragfähige Beziehungen zu Mensch und Tier entstehen und wachsen.